Nur Willi Lippens (410 Spiele) und Heinz Wewers (363) haben mehr Pflichtspiele für Rot-Weiss Essen absolviert als Kevin Grund.
Der 326-malige RWE-Profi lässt seine Karriere seit dem 1. Juli 2024 in der Kreisliga-A-Mannschaft der Rot-Weissen ausklingen.
Einst war Grund als Linksverteidiger eine Konstante bei RWE, nun zieht er als Zehner die Fäden in der Kreisliga-Mannschaft von Trainer Stefan Lorenz.
RevierSport hat mit dem 37-Jährigen, der in neun Spielen drei Tore erzielte, gesprochen.
Kevin Grund über...
... das Niveau in der Kreisliga A: "Man darf diese Liga natürlich nie mit den Ligen vergleichen, in denen ich aktiv war. Zwischen Hobby- und Profisport besteht natürlich eine eklatante Kluft. Aber es macht schon großen Spaß. Das Niveau ist besser als erwartet. Ich bin auch wirklich positiv überrascht. Manchmal kassiere ich auch ein paar Sprüche, aber das bleibt alles im Rahmen und das war ja höherklassig nicht anders. Aber viele kommen auch zu mir und Marcel Platzek und freuen sich nun gegen uns zu spielen. Normalerweise stehen einige Spieler in der RWE-Kurve und haben uns früher angefeuert. Jetzt spiele ich gegen RWE-Fans. Das ist schon ganz cool."
... die Sticheleien von Al-Arz Libanon: "Der Trainer muss selbst entscheiden, ob er das machen muss. Irgendwo ist das lustig, aber auf der anderen Seite auch immer gefährlich. Das Spiel hatte am Ende rund 1000 Zuschauer und alles lief friedlich ab. Das ist das Wichtigste. Ich muss auch sagen, dass sich die Al-Arz-Spieler tadellos verhalten haben. Das waren alles sehr nette Leute. Das muss auch mal lobend erwähnt werden."
Der Sieg gegen Viktoria Köln war immens wichtig. Sonst hätte es auch ungemütlich werden können. Und solche Zeiten sind hier nicht schön, ich weiß, wovon ich spreche (lacht).
Kevin Grund
... die Zielsetzung: "Jeder weiß doch, dass wir aufsteigen wollen und dazu stehen wir auch. Aber wir müssen uns durchaus strecken, wie die 2:2-Unentschieden gegen Bader SV und SG Altenessen gezeigt haben. Gegen Altenessen haben uns auch vier oder fünf wichtige Spieler gefehlt und das merkt man dann auch. Aber wir haben eine charakterlich einwandfreie Mannschaft, die einfach Spaß bereitet. Ich gehe fest davon aus, dass wir das Ding rocken werden."
... die Drittliga-Saison der RWE-Profis: "Wenn ich die Zeit habe, bin ich immer wieder mal mit meinen beiden Söhnen an der Hafenstraße. Früher war ich hier Profi, jetzt Mitarbeiter für die Ferien-Camps und Spieler der zweiten Mannschaft. Zudem unterstütze ich Dienstags und Donnerstags die U12 sowie U13 als Technik-Trainer - das macht mir großen Spaß. Ich war aber schon immer RWE-Fan! Und jetzt irgendwie noch mehr. Der Sieg gegen Viktoria Köln war immens wichtig. Sonst hätte es auch ungemütlich werden können. Und solche Zeiten sind hier nicht schön, ich weiß, wovon ich spreche (lacht)."